Neuer Erfahrungsbericht: „Ein schwarzer Schatten“ – Heinz-Peter (62) aus Hamburg erzählt über 36 Jahre Leben mit dem Post-Orgasmic-Illness-Syndrom

Hamburg, Oktober 2025 – Auf unserer Plattform ist ein neuer, bewegender Erfahrungsbericht erschienen: Heinz-Peter, 62 Jahre alt, aus Hamburg, beschreibt eindrucksvoll, wie das Post-Orgasmic-Illness-Syndrome (POIS) seit fast vier Jahrzehnten sein Leben prägt.
Sein Bericht trägt den Titel „Ein schwarzer Schatten“ – und dieser Titel fasst treffend zusammen, was viele Betroffene empfinden: die Verdunkelung eines eigentlich natürlichen und schönen Teils des Lebens.

Sexualität als Quelle von Schmerz

Heinz-Peter schildert, wie bei ihm jede Form sexueller Erregung – selbst ohne Orgasmus – starke körperliche Schmerzen auslöst. Sexualität, die für die meisten Menschen Ausdruck von Nähe, Lust und Lebensfreude ist, wurde für ihn zu einer Quelle des Leidens:

„Meine körperlich empfundenen Schmerzen sind die Kehrseite der sexuellen Lust (Lust = Last). Diese Schmerzen lassen mich tief verzweifeln, da sie etwas Schönes zu etwas Schrecklichem machen.“

Der Hamburger beschreibt seine Schmerzen als eine Art Perversion der Sexualität, als Strafe, die ihn tief geprägt hat. Über Jahrzehnte führte dies zu Vermeidung, Isolation und erzwungener Enthaltsamkeit – ein „Zwangszölibat“, wie er es nennt.

Leben im Spannungszustand

Heinz-Peter erklärt, dass der Verzicht auf jede Form sexueller Erregung enorme Anstrengung bedeutet: das bewusste Unterdrücken natürlicher Körperreaktionen, das Umleiten von Gedanken, das Aushalten ständiger innerer Spannung.

„Ein Orgasmus, eigentlich eines der schönsten Gefühle, das das menschliche Leben kennt, ist für mich eine Bedrohung, da er der Auslöser furchtbarer Schmerzen ist.“

Diese ständige Anspannung führt zu Erschöpfung, emotionaler Distanz und tiefem Leid – eine Erfahrung, die viele POIS-Betroffene teilen, und die bislang kaum verstanden oder anerkannt wird.

Sichtbarkeit für eine unsichtbare Krankheit

Heinz-Peters Bericht ist mehr als ein persönliches Zeugnis – er ist ein Appell, das Post-Orgasmic-Illness-Syndrome (POIS) endlich ernst zu nehmen. Die Erkrankung wurde erst 2002 erstmals wissenschaftlich beschrieben und ist bis heute weitgehend unerforscht. Viele Betroffene leben über Jahre oder Jahrzehnte ohne Diagnose, mit massiven körperlichen und psychischen Belastungen.

Wir danken Heinz-Peter ausdrücklich für seinen Mut, seine Geschichte zu teilen, und hoffen, dass sie anderen Betroffenen Hoffnung gibt – und der Öffentlichkeit ein besseres Verständnis für diese seltene, aber tiefgreifende Krankheit vermittelt.

Den vollständigen Erfahrungsbericht „Ein schwarzer Schatten“ sowie andere Erfahrungsberichte von Betroffenen könnt ihr hier lesen

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