Post-Orgasmic-Illness-Syndrom (POIS): Neue Übersichtsstudie zeigt Behandlungsmöglichkeiten

Post-Orgasmic-Illness-Syndrom: Neue Übersichtsstudie zu POIS veröffentlicht

Neue Übersichtsstudie aus Oxford

In der Juli-Ausgabe 2025 des Journal of Sexual Medicine hat eine Forschergruppe der Universität Oxford eine systematische Übersichtsstudie zu POIS veröffentlicht. Ziel war es, die bisherigen Erkenntnisse zu möglichen Therapien zusammenzufassen.

Hierfür wurden die Datenbanken PubMed, Embase und Scopus durchsucht. Von 58 identifizierten Arbeiten erfüllten letztlich nur 14 Studien die Kriterien. Diese setzten sich aus Fallberichten, Kohortenstudien und Querschnittsstudien zusammen. Interessant: Während die meisten Fälle Männer betreffen, fanden sich auch zwei Studien mit weiblichen Patienten.

Bisher getestete Behandlungsmethoden

Die Übersicht beleuchtet ein breites Spektrum an Therapieansätzen, die in den letzten Jahren weltweit ausprobiert wurden:

  • Medikamentöse Therapien
    • Antihistaminika (z. B. Cetirizin)
    • Kortikosteroide
    • SSRIs (Antidepressiva)
  • Immunologische Verfahren
    • Injektionen mit eigenem Sperma (Autologe Immuntherapie)
    • Allergen-spezifische Immuntherapien
  • Weitere Ansätze
    • chirurgische Eingriffe in Einzelfällen
    • experimentelle Medikamente zur Beeinflussung des autonomen Nervensystems

Erfolgsaussichten bisher begrenzt

Die Auswertung zeigt, dass es bislang keine standardisierte oder garantierte Therapie für POIS gibt.

  • Nur 18 % der befragten Experten berichteten, dass über 30 % ihrer Patienten von einer spürbaren Symptomlinderung profitieren.
  • Viele Patienten erleben nur teilweise Verbesserungen, etwa durch Antihistaminika oder kombinierte Ansätze.
  • Immunologische Therapien sind noch experimentell und erfordern weitere Studien.

Fazit und Ausblick

Die Autoren betonen, dass POIS weiterhin stark untererforscht ist. Es fehlen sowohl klare Diagnosekriterien als auch evidenzbasierte Leitlinien für die Behandlung. Gleichzeitig wächst die Zahl der Studien stetig, was Hoffnung auf Fortschritte gibt.

Besonders wichtig sind:

  • internationale Zusammenarbeit, um größere Fallzahlen zu untersuchen,
  • multidisziplinäre Ansätze aus Urologie, Immunologie, Psychiatrie und Sexualmedizin,
  • die Einbeziehung von psychotherapeutischen Verfahren (z. B. kognitive Verhaltenstherapie), um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Für Patienten bleibt es entscheidend, dass Ärzte über POIS informiert sind und mögliche Therapien individuell ausprobiert und kombiniert werden.schungslage begrenzt. Nur etwa 18 % der befragten Experten gaben an, dass mehr als 30 % ihrer Patienten eine Besserung der Symptome erleben. Damit fehlen bislang klare und standardisierte Behandlungsempfehlungen.

Ausblick: Wachsende Forschung und internationale Zusammenarbeit

Die Autoren betonen den hohen Forschungsbedarf: Sowohl die Ursachen von POIS als auch die Entwicklung wirksamer Therapien sind noch nicht ausreichend verstanden. Positiv ist jedoch, dass die Zahl der internationalen Studien kontinuierlich wächst – ein wichtiger Schritt, um Betroffenen künftig bessere Hilfe bieten zu können.

Quelle:

Ponce S, Chapalamadugu M, Levine S, Stokes C, Radillo K, Johnson O, Bronson I, Rubin RS. Treatments for postorgasmic illness syndrome: a systematic review. The Journal of Sexual Medicine. 2025; 22(7):1236-1243.

DOI: 10.1093/jsxmed/qdaf112

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